Beurteilungen zur Zufriedenheit und aktuellen Lage im
ersten Halbjahr
2025
Die derzeitige Lagebeurteilung der Praxisinhaberinnen und -inhaber hinsichtlich ihrer beruflichen
Gesamtsituation fällt verhalten positiv aus (65 % zufrieden). Allerdings sorgen insbesondere
administrative Verpflichtungen, aber auch unzureichende spezialfachärztliche Kapazitäten und
Personalengpässe, ein damit verbundenes hohes Arbeitspensum und Stressniveau sowie mangelnde
Fortbildungsmöglichkeiten zu nicht-medizinischen Themen für Einschränkungen ihrer Arbeitszufriedenheit.
Um die Arbeitsbedingungen der Vertragsärztinnen und -ärzte sowie Vertragspsychotherapeutinnen und
-therapeuten zu verbessern und die Attraktivität der Niederlassung zu steigern, ergeben sich hieraus
Anknüpfungspunkte für konkrete Maßnahmen, wie den Abbau administrativer Verpflichtungen, und Vorschläge
für Unterstützungsangebote seitens der KVen.
Die Ergebnisse einer Schwerpunkterhebung, die im Jahr 2024 im Rahmen des Zi-Praxis-Panels durchgeführt
wurde, zeigen: Knapp die Hälfte der Praxisinhaberinnen und -inhaber, die sich mit der potenziellen
Übergabe ihrer Praxis befassen, plant dies noch vor dem Eintritt in den eigenen Ruhestand zu tun. Hinter
dem Wunsch nach vorzeitiger Übergabe steht insbesondere die als (zu) hoch empfundene Arbeitsbelastung.
Eine der größten Schwierigkeiten bei der Praxisübergabe ist es, überhaupt einen Interessenten für die
Praxis zu finden. 78 Prozent der Praxisinhaberinnen und -inhaber, die schon mit der Nachfolgesuche
begonnen hatten, empfanden dies als Herausforderung. Die Dauer der Nachfolgesuche variierte erheblich
zwischen den Versorgungsbereichen: Im hausärztlichen Bereich betrug sie durchschnittlich zwei Jahre, im
fachärztlichen Bereich etwa 17 Monate und im psychotherapeutischen und psychosomatischen Bereich nur
etwa sechs Monate. Die Beratungsleistungen der Kassenärztlichen Vereinigungen rund um das Thema
Praxisübergabe wurden deutlich häufiger wahrgenommen als die von gewerblichen Dienstleistern. Die
Zufriedenheit mit den Beratungsleistungen lag in etwa auf dem gleichen Niveau.
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in der vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Versorgung.